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Es schneit... eine Momentaufnahme

von Franzis Brüse

 

Durch das Küchenfenster sehe ich, wie die ersten Schneeflocken vom tiefhängenden grauen Himmel in den Garten schweben. Zarte weiße Geschöpfe, fedrig und weich, verfangen sich zwischen den Grashalmen. Wenn sich mehrere Flocken ineinander verhaken, sehen sie fast aus wie die kleinen weißen Fellknäuel, die sich seit Neuestem auf unseren Polstermöbeln sammeln. Denn vor ein paar Wochen ist eine kleine weiße Katze bei uns eingezogen.

Auf der Terrasse sehe ich sie auch schon: Vorsichtig schleicht sich die Katze an den Rand der Überdachung und wirkt, als sehe sie zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee. Als könnte sie gar nicht glauben, was dort vom Himmel rieselt. Sie reißt die Augen auf, der Kopf nickt, als verfolge sie das Fallen der Flocken. Ihre Barthaare zucken vor Aufregung.

Der Schneefall nimmt zu und fällt jetzt wie ein weißer Vorhang langsam und gleichmäßig zu Boden.

In die Ruhe verirrt sich plötzlich eine Windböe. Sie verwirbelt die Flocken. Schüttelt den Schnee von den Blumen. Mogelt ihn in die hintersten Ecken des Gartens. Eine vorwitzige Flocke verirrt sich dabei auf die Nase der kleinen weißen Katze. Diese zuckt plötzlich zurück und die kleine Zunge schnellt heraus. Es folgt ein kurzer Moment des Verharrens – dann stürzt sie sich ins Schneegestöber und versucht die Flocken zu fangen. Unermüdlich hüpft sie hoch. Erfolglos landet sie immer wieder auf dem Rasen. So tobt sie minutenlang durch die dünne Schneeschicht, die jetzt den Rasen überzieht. 

Schließlich stapft sie zurück auf die Terrasse, schüttelt nacheinander jede ihrer kalten Pfoten und schlüpft flink durch die Terrassentür ins warme Wohnzimmer, wo sie sich ausgiebig das nasse Fell putzt.

Die Tannen am Rande des Gartens scheinen die Szenerie wie gutmütige Wächter zu beobachten. Leicht – fast genießerisch – schwanken sie im auf- und abschwellendem Wind. Überzuckert mit dem ersten Schnee des Winters. 

 

 

Es schneit... eine Geschichte

von Franzis Brüse

 

Staunend hockt die kleine weiße Katze am Rand der überdachten Terrasse und schaut hinaus in den ersten Schnee ihres kleinen Lebens. Dicke fedrige Flocken fallen vom grauen Himmel herunter. Auf dem Rasen verfangen sich die zarten Gebilde zwischen den Grashalmen. Wie zerzauste Büschel weißer Katzenhaare liegen sie dort. 

Immer mehr Flocken fallen vom Himmel und bilden einen Vorhang aus Schnee, der vom Wind mal schräg zur Seite geweht und dann wieder durcheinander gewirbelt wird.

Fasziniert beobachtet die kleine weiße Katze das Treiben. Bis sich plötzlich eine freche Flocke aus dem Vorhang los reißt und auf ihre Nase fällt. Die kleine Katze zuckt zurück und spürt, wie die Kälte der Flocke in ihre Nase zieht. Sie schnuppert. Unwillkürlich schnellt ihre Zunge aus dem kleinen Maul und leckt über die Nase – aber da ist nichts außer... Wasser.

Sie blickt wieder in den fallenden Schnee und jetzt packt es sie. Sie will diese kleinen wundersamen Wesen fangen, die dort vom Himmel fallen!

Schon stürzt sie sich raus in den Garten.